Die 6 Monats Schlafregression

6 Monats Schlafregression: Baby guckt neugierig in die Kamera

Die 6 Monats Schlafregression

Viele Babys schlafen im Alter von 6 Monaten schlechter. Verantwortlich dafür ist häufig die so genannte 6 Monats Schlafregression. In der Literatur ist umstritten, ob es diese auch wirklich gibt. Wie auch immer man es nennen möchte, der Kinderschlaf verändert sich mit 6 Monaten. Das stelle ich auch häufig in meinen Beratungen fest, da Eltern vermehrt angeben, dass sich der Schlaf ihres Kindes mit ca. 6 Monaten verschlechtert hat. Die Kinder finden schwieriger in den Schlaf oder wachen auch nachts wieder häufiger auf.

Der Blog Beitrag behandelt folgende Themen:

  • Was ist die 6 Monats Schlafregression?
  • Wann findet die 6 Monats Schlafregression statt und wie lange dauert sie?
  • Warum schläft mein Kind nach der 6 Monats Schlafregression schlechter?
  • Wie wirkt sich die 6 Monats Schlafregression auf den Schlaf aus?
  • Das so genannte Einschlafbild und die 6 Monats Schlafregression
  • Die Entwicklung der 6 Monats Schlafregression ist positiv
  • Wie kann ich meinem Kind die 6 Monats Schlafregression erleichtern?
  • Hilfe nach der 6 Monats Schlafregression

Was ist die 6 Monats Schlafregression?

Wörtlich genommen, sagt die 6 Monats Schlafregression aus, dass sich der Schlaf des Kindes verschlechtert bzw. zurück entwickelt. Dies ist nicht korrekt. Der Kinderschlaf entwickelt sich mit 6 Monaten immer weiter. Er ähnelt immer mehr dem Schlaf von Erwachsenen. Mit der 4 Monats Regression stellt sich der Schlaf deines Kindes um. Neugeborene haben nur zwei Schlafphasen. Mit ca. 4 Monaten haben Babys 5 Schlafphasen wie auch ein Erwachsener. Es gibt jedoch noch Unterschiede. Dein Kind hat wesentlich mehr REM (=Rapid Eye Movement) Schlaf – auch Traumschlaf genannt. Im REM Schlaf schläft dein Kind unruhig. Der REM Schlaf ist sehr wichtig, weil Kinder all das Gelernte und Geschehene im REM Schlaf abspeichern und verarbeiten. Sie täglich so viel, dass sie wesentlich mehr REM Schlaf haben als Erwachsene. Nicht alle Kinder durchlaufen die 6 Monats Schlafregression und auch die Schwere der Regression ist unterschiedlich.

Wann findet die 6 Monats Schlafregression statt und wie lange dauert sie?

Bei den meisten Kindern ändert sich das Schlafverhalten mit 5,5 – 7 Monaten. Häufig dauert die 6 Monats Schlafregression 2-6 Wochen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dein Kind danach wieder besser schläft. Dein Kind hat seinen Schlaf verändert und somit bleibt das schlechte Schlafverhalten häufig bestehen, wenn die Eltern nichts dagegen tun.

Warum schläft mein Kind nach der 6 Monats Schlafregression schlechter?

Die 6 Monats Schlafregression wird von vielen Entwicklungsschritten begleitet und beeinflusst. Mit ca. 6 Monaten passiert bei deinem Kind sehr viel. Es entwickelt sich sowohl körperlich als auch geistig weiter.

Dein Kind wird mobiler und beginnt sich mehr zu bewegen wie beispielsweise zu rollen oder sogar eigenständig zu sitzen. Es nimmt seine Umgebung immer mehr wahr und reagiert auf Geräusche, lacht mehr und beginnt zu lallen. In diesem Alter kommen die ersten Zähnchen und bereiten Unwohlsein und auch die Ernährung ändert sich, so dass die Verdauung mehr zu tun hat. Viele Kinder sind durch all diese Veränderungen schneller über-stimuliert, da sie Reize jetzt vermehrt wahrnehmen. All diese neuen Fähigkeiten sind wunderschön, aber beeinflussen häufig negativ den Schlaf.

Auch die erste Trennungsangst entwickelt sich, was das Einschlafen, welches viel mit loslassen zu tun hat, erschwert. Deinem Kind ist jetzt bewusster, dass du weggehen kannst und muss erst lernen, dass du trotzdem da bist.

Wie wirkt sich die 6 Monats Schlafregression auf den Schlaf aus?

Kinder, die die 6 Monats Schlafregression durchlaufen, schlafen plötzlich schlechter. Bei einigen Kinder funktioniert der Bewegungsschlaf im Kinderwagen oder Auto nicht mehr. Andere Babys lassen sich nicht mehr ablegen, brauchen wesentlich länger, um überhaupt einzuschlafen oder werden nachts häufiger wach. Auch beim Aufwachen weinen sie vermehrt und sind unruhiger.

Das so genannte Einschlafbild und die 6 Monats Schlafregression

Kinder entwickeln in den ersten Monaten ein Einschlafbild. Sie lernen, wie sie einschlafen. Was machen Mama und Papa, damit das Kind einschläft. Diese Einschlafstrategie wird mit ca. 6 Monaten mehr und mehr verstanden und verinnerlicht. Die in den ersten fünf Monaten genutzten Einschlafstützen verfestigen sich und werden mit ca. 6 Monaten vermehrt eingefordert. Eltern, die ihr Kind zum Beispiel in den Schlaf getragen oder gestillt haben, merken, dass diese Einschlafstütze nicht mehr so gut funktioniert. Was vor der 6 Monats Schlafregression gut gewirkt hat und auch schnell erfolgreich war, dauert auf einmal viel länger. Das Kind ist abhängiger von der Schlafstütze und findet ohne diese häufig nicht mehr in den Schlaf und verlangt nach dieser auch nachts häufiger.  

Die Entwicklung der 6 Monats Schlafregression ist positiv

Dein Kind ist ab jetzt bereit für Veränderungen. Wenn die alten Schlafstützen nicht mehr so gut passen, können neue Wege in den Schlaf geübt werden. Mit der 6 Monats Regression ist dein Kind in der Lage sich selbst zu regulieren. Die Co-Regulation, welche bisher über dich stattgefunden hat, kann schrittweise reduziert werden. Dein Kind kann sich jetzt selbst beruhigen oder dies zumindest lernen. Leider weiß dein Kind anfangs nicht, wie es sich selbst beruhigen kann. Es ist auf deine Hilfe angewiesen. Hilf deinem Kind nach und nach einen eigenen Weg in den Schlaf zu finden. Begleite es geduldig und liebevoll durch die 6 Monats Schlafregression.

Wie kann ich meinem Kind die 6 Monats Schlafregression erleichtern?

Es gibt einige Tipps, die du jetzt umsetzen kannst, um deinem Baby die 6 Monats Schlafregression zu erleichtern:

  • Abendroutine: Mit 6 Monaten ist ein guter Zeitpunkt, um eine feste, gleichbleibende Abendroutine zu etablieren. Achte darauf, dass die Abendroutine ca. 20 Minuten dauert und immer die gleichen Schritte in der gleichen Reihenfolge enthält.
  • Struktur: Ein fester Tagesablauf gibt deinem Kind Orientierung im unvorhersehbaren Alltag. Kinder lieben Routinen, da sie ihnen Sicherheit und Geborgenheit geben.
  • Schlafumgebung: Sollte dein Kind vor der 6 Monats Schlafregression viel im Kinderwage oder der Trage geschlafen haben, so kannst du jetzt das Schlafen im Bettchen gut üben. Der Schlaf im Kinderwagen erscheint erholsam, allerdings ist häufig die Schlafqualität schlechter, weil dein Kind vielen Reizen wie Licht und Geräusche ausgesetzt ist und somit schwerer in den Tiefschlaf kommt. Auch Mobiles solltet ihr vom Kinderbett entfernen, da sie zu aufregend sind. Sie reizen dein eventuell überreiztes Kind noch mehr und halten es vom Schlafen ab.

Hilfe nach der 6 Monats Schlafregression 

Du durchläufst gerade die 6 Monats Schlafregression oder hast sie bereits durchlaufen? Der Schlaf deines Kindes hat sich verschlechtert und du weißt nicht, wie du den Schlaf wieder verbessern kannst? Jetzt ist ein sehr guter Zeitpunkt, um das Thema nachhaltig und bindungsorientiert anzugehen. Dein Kind hat die vorhandenen Schlafstützen noch nicht zu lange verinnerlicht und es ist bereit eigenständiges Einschlafen mit deiner liebevollen Unterstützung zu erlernen. Dein Kind hat jetzt die Fähigkeit sich selbst zu beruhigen und längere Phasen am Stück zu schlafen. Auch der Tagesschlaf kann gefestigt werden und einem festen Ablauf folgen. Erste Tipps findest du in meinem kostenlosen Ratgeber „5 Tipps für gesunden Babyschlaf“.

Gute Nacht!